Am Ende regierte der Frust – doch eigentlich können die Volleyballerinnen des 1.VC Stralsund stolz auf die am Sonntag gezeigte Leistung sein. In der 2.Bundesliga Nord unterlagen sie nach spannenden 113 Spielminuten dem ungeschlagenen Tabellenführer VT Aurubis Hamburg denkbar knapp mit 2:3 (23:25, 15:25, 25:22, 25:23, 15:17).

Das Team von Trainer André Thiel bestätigte erneut seine glänzende Form und hatte den Tabellenführer schon fast besiegt. Den ganzen 5.Satz über führte das Team aus Vorpommern. Beim Spielstand von 14:12 wurde sich dann zweimal die Möglichkeit zum Matchgewinn erspielt; nochmals bei 15:14 Matchball für Stralsund. Doch es wollte am Ende nicht gelingen. Die Hamburgerinnen wehrten alle Matchbälle ab und nutzten eiskalt ihre erste Möglichkeit. „Leider haben sich die Mädels heute nicht selbst belohnt“ so ein enttäuschter Trainer nach dem Spiel. „Wir hatten es in der Hand und hätten die Gelegenheit eigentlich nutzen müssen.“Das dieses Fazit nach dem Spiel gegen den in Bestbesetzung auflaufenden Tabellenführer gezogen werden kann, sollte bei allem Frust über die verpasste Chance jedoch nicht vergessen werden und unterstreicht das aktuell erarbeitete Leistungsvermögen der Mädels. Bereits im ersten Satz konnte man dem Gegner sein Spiel aufdrücken und hätte eigentlich nach 23:19-Führung diesen Satz nach Hause bringen müssen. Das das Aurubis-Team nochmals zurück kam, war ausgerechnet einer gebürtigen Rüganerin zu verdanken. Swantje Basan servierte ganz stark und brachte die ansonsten sehr gut stehende Annahme so unter Druck, dass kein Punkt mehr gelingen wollte. Nachdem dann der zweite Satz deutlich an die Hausherrinnen abgegeben werden musste, schien alles wieder in gewohnten Bahnen zu laufen. Der Tabellenführer strebte einem erneuten Sieg entgegen. Das in dieser Situation nochmals ein Ruck durch die Stralsunder Mannschaft ging, war ganz stark. Ab Satz 3 bestimmten die VC-Mädels wieder das Spiel mit druckvollen Aufgaben und sicherer Annahme. Besonders Satz 4 wurde fast komplett dominiert, wenn da nicht erneut zwei Aufschlagserien von Swantje Basan die hohen Vorsprünge jeweils noch schmelzen lies. Im fünften Satz überstand das Team auch diese Klippe – der Goliath wankte. Aber er wollte (noch) nicht fallen.Mit den erneut verstärkten Gladbeckerinnen und dem Aufstiegsfavoriten Prenzlauer Berg werden die Gegner zum Abschluss der Hinrunde nicht leichter. Allerdings kann die Mannschaft auch nach dieser Niederlage sehr selbstbewusst in diese Partien gehen. „Ein Sieg sollte noch eingefahren werden“ gibt der Trainer die Marschroute für den Jahresendspurt vor. DS