Die Festung Fischerdamm ist endlich eingenommen. Erstmals konnten die Volleyballerinnen des 1.VC Stralsund in der 2.Bundesliga Nord das Landesderby in Parchim gewinnen. Am Samstag stand um 16:43 Uhr der verdiente 3:1-Erfolg (25:16, 25:20, 20:25, 25:19) gegen den dortigen 1.VC vor 100 Zuschauern fest. „Das war heute mit Sicherheit die beste Saisonleistung meiner Mädels“ war Trainer André Thiel nach dem Spiel voll des Lobes.

„Alle waren locker aber unheimlich fokussiert. Wir wussten, dass es gegen Parchim schwer werden wird – aber alle wollten diesen Sieg unbedingt.“ Nach der deutlichen Heimniederlage gegen Emlichheim sollte gegen den Nachwuchs des Deutschen Meisters Schweriner SC, der aufgrund einer Kooperationsvereinbarung in der Liga als 1.VC Parchim aufschlägt, wieder etwas für das Punktekonto getan werden. Entgegen der letzten Saison, als glücklich der Klassenerhalt geschafft wurde, hat das Parchimer Team in der laufenden Saison eine deutliche Steigerung hingelegt. Das Team von André Thiel, der bis auf die beruflich verhinderte Henrike Höft auf den gesamten Kader zurückgreifen konnte, wusste um die Schwere der Aufgabe, auch wenn es im Vorfeld der Partie einen Trainerwechsel auf Seiten der Gastgeber gab. Wie man es sich gegen ein junges Team wünscht, begannen die Mädels von der Ostseeküste sehr druckvoll und konzentriert. Parchim kam so gar nicht ins Spiel und Satz 1 wurde nach nur 20 Minuten deutlich gewonnen. Im zweiten Satz hatten sich die Gastgeberinnen dann gefangen und langen zur zweiten technischen Auszeit bereits 16:11 in Front. Eine Aufschlagserie von Kapitänin Anne Tegge zum 16:16 brachte den VC-Sechser dann wieder zurück ins Spiel und auf die Siegerstraße. Die immer besser werdenden Parchimerinnen wechselten im dritten Satz die Ex-Juniorenweltmeisterin Janine Völker vom Angriff auf die Liberoposition. Damit kehrte dort die notwendige Ruhe und Sicherheit ein, der letztlich zum Satzverlust für den VC-Sechser führte. „Nach Satz 1 war der vierte Satz von meinen Mädels wirklich sehr, sehr gut – wie sie dort nochmals aufgedreht haben. So wünscht man sich das als Trainer“ gab ein gelöster André Thiel später zu Protokoll. Denn eigentlich hatten die Gastgeberinnen, bei denen Lene Scheuschner gegen ihre ehemaligen Mitspielerinnen von Beginn an ran durfte, das Spiel gerade an sich gezogen. Der Sieg sollte aber unbedingt nach Stralsund gehen und Parchim erstmals zu Hause besiegt werden. Mit einer starken geschlossenen Mannschaftsleistung wurde das Spiel dann nochmals gedreht und der dritte Auswärtssieg der Saison eingefahren. Am kommenden Samstag soll gegen die Bundesligareserve des USC Münster dann auch der erste Heimsieg der Saison folgen. Gerüstet scheint das Team vom Strelasund zu sein. DS