370 Zuschauer erlebten am Samstag den 3:2-Sieg (25:21, 25:11, 16:25, 20:25,
15:9) der Frauen des 1.VC Stralsund gegen den VC Olympia Berlin in der
2.Volleyball-Bundesliga Nord. Eine fantastische Kulisse, die am Ende der 109
Spielminuten den Ausschlag zugunsten des Heimteams brachte.

 


Als im Tiebreak der erste Punkt zugunsten der Spielerinnen des Heimteams
fiel, gaben auch die Fans nochmals alles. Es wurde nochmals laut – sehr laut.
Die Stralsunder Diesterweg-Sporthalle wurde wieder zur Diesterweg-Hölle.
Auch wenn den Mädels von Trainer André Thiel auch in diesem fünften Satz
nicht alles gelang, das Publikum sah den Siegeswillen der Mannschaft und
unterstützte das Team nach Kräften. Gästetrainer Florian Karl, der sehr
zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel war, stellte dann
auch im Interview nach dem Spiel fest: „Diese wahnsinnige Stimmung in der
Halle sind meine Mädels nicht gewohnt. Dies dürfte im Tiebreak ein paar
Punkte gekostet haben.“ Das gesamte VC-Team wusste auch sehr genau, bei
wem es sich für die Unterstützung zu bedanken hat. „Das war ein ganz
wichtiger Sieg heute, da wir heute sicherlich in der Favoritenrolle waren.


Andererseits hat die Niederlage in Schwerin doch ein paar Spuren
hinterlassen“ war André Thiel nach dem 4.Sieg der Saison sichtbar erleichtert.
Dabei hatte die Stralsunderinnen in den ersten Sätzen alles im Griff. Im Block
aufmerksam, kämpferisch in der Feldverteidigung und überlegt im Angriff war
man den jungen Gästen vom Volleyball-Bundesstützpunkt Berlin immer einen
Tick voraus. Besonders im zweiten Satz bereitete eine kluge
Aufschlagstrategie den klaren Satzgewinn vor. Die 2:0-Satzführung sollte dem
Team eigentlich die notwendige Sicherheit geben. Allerdings wirkte wohl ein
wenig die Niederlage in Schwerin nach. Auch dort lag man 2:0 vorne und
verlor noch mit 2:3. Anders lässt sich die greifbare Verunsicherung nicht
erklären. An den eingewechselten Swantje Basan und Maria Spittel dürfte es
jedenfalls nicht gelegen haben, dass die Gäste aus der Hauptstadt plötzlich
das Zepter in die Hand nahmen. Das Team ist mit einem Sonderspielrecht
ausgestattet und damit auch vom Abstieg ausgenommen. Die Spiele in der
2.Bundesliga dienen der Vorbereitung auf die Höhepunkte in der Jugend-
Nationalmannschaft. Und während beim Heimteam das Nachdenken
einsetzte, spielte das VCO-Team munter drauf los weiter. Die Wende kam
auch dank der Fans noch gerade rechtzeitig.


Die Favoritenbürde liegt den VC-Mädels offenbar nicht, denn auch der letzte
Vergleich mit dem VCO-Team in Stralsund wurde nur knapp mit 3:2
gewonnen. Zum Glück ist man am kommenden Samstag hiervon weit entfernt.

 

Autor: Daniel Schulz