Hey, mein Name ist Anna, ich bin 19 Jahre alt und habe im letzten Jahr Abitur gemacht. Anschließend entschied ich mich für einen Bundesfreiwilligendienst in unserem Verein, dem 1. VC Stralsund.

Zu Beginn der 12. Klasse stellte sich für mich die Frage, was ich nach dem Abitur machen werde. Und da ich mir zu diesem Zeitpunkt noch unsicher war, was ich genau studieren wollte, schaute ich mich nach Alternativen um. Die Idee war, das Jahr nach dem Abitur zu nutzen, um mich auf einen Sporttest für ein Universitätsstudium vorzubereiten und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen im Bereich Sport zu sammeln. So stieß ich schnell auf den Freiwilligendienst im Bereich Sport. Die vorhandenen Stellen in Stralsund und Umgebung waren jedoch begrenzt. Aus diesem Grund fragte ich in meinem Verein nach. Glücklicherweise hatte unser Verein schon seit längerem die Idee, eine solche Stelle zu schaffen und letztendlich machte es Steffen Täubrich für mich möglich, am 1. September 2019 meinen Bundesfreiwilligendienst im Verein zu beginnen.

Der wichtigste Teil meiner Arbeit war die Nachwuchsarbeit. Ich lernte die verschiedenen Trainingsgruppen kennen und durfte nach kurzer Zeit die U12-Mannschaft selbstständig trainieren. Mein Ziel war es, die Mädels auf ihr erstes Turnier vorzubereiten. Dies sollte ein Stückchen Arbeit werden, was mir und den Mädels aber sehr viel Spaß und Freude bereitete. Am 24. Februar 2019 war es dann so weit. Wir fuhren nach Rostock, um an der ersten Runde der Landesmeisterschaft teilzunehmen. Im letzten Spiel des Tages gelang unserer Mannschaft dann der erste Sieg. In weiteren Turnieren konnte ich als Trainerin und die Mädels als Mannschaft weitere Turniererfahrungen sammeln.

Ein weiteres Projekt, welches ich in diesem Jahr ins Leben rufen durfte, war die Gründung einer komplett neuen Trainingsgruppe. Ich wollte 5-9jährigen Kindern unsere Sportart spielerisch näherbringen. Als ich die ersten Wochen jedoch nur mit einem Kind trainierte, dachte ich, dass mein Projekt ins Wasser fallen würde. Doch ich bin stolz darauf, dass wir nicht aufgegeben haben. Denn am Ende der Saison hat sich eine neue Mannschaft mit 15 Mädchen zusammengefunden!

Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Arbeit war die Öffentlichkeitsarbeit. Somit war ich verantwortlich für die Facebook-Beiträge und die Artikel für unsere Homepage und die Zeitung. Außerdem drehte ich zu Beginn der Saison kurze Videos, um unsere Bundesliga-Mannschaft auf Facebook vorzustellen.

Weiterhin half ich bei der Vorbereitung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen und Projekte. Über das gesamte Jahr organisierte ich für unseren Jugendbereich ein Saisonabschlusswochenende und führte dieses zusammen mit den Nachwuchstrainern im Mai durch. Das Saisonende fand im Jugenddorf Wittow statt. Neben dem Volleyball Training standen Stand Up Paddling und eine Beacholympiade auf dem Programm.

Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesem Jahr an vielen eigenen Projekten arbeiten durfte und in den verschiedenen Bereichen Verantwortung übernehmen konnte. Ich spiele selbst seit sieben Jahren beim 1. VC Stralsund Volleyball und es wurde Zeit, dem Verein etwas zurückzugeben. Der Freiwilligendienst bot mir die Möglichkeit, neue vielfältige Erfahrungen zu sammeln und mich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren. Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden, Sport auf Lehramt zu studieren. Das Jahr in meinem Verein hat mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen. Neben dem 1. VC Stralsund unterstützte mich auch die Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern. Auf verschiedenen Seminaren habe ich gelernt, wie ich mein Training gestalten kann und vorauf ich achten muss.

Ich kann jedem empfehlen, einen Freiwilligendienst zu machen und den Sport auf eine andere Art und Weise kennenzulernen.

Von Anna Friedel Nießen